Eine Geschichte

Golan

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Es war einmal ein alter Bauer. Dieser Bauer war schon so alt, dass er sein Testament schreiben wollte, denn er merkte, dass er nicht mehr lange leben würde. Der Bauer hatte drei Söhne, unter denen er den Besitz aufteilen wollte. Die drei Söhne jedoch waren streitsüchtig und konnten sich nicht einigen, wer was erben sollte.
Da wurde der alte Bauer wütend und sagte: “Wenn ihr euch nicht einigen könnt, wird mein Besitz eben nicht aufgeteilt, sondern einer von euch bekommt alles. Und du, mein ältester Sohn, bist der Erstgeborene und hast somit ein Vorrecht gegenüber deinen Brüdern.”



Der älteste Sohn freute sich schon, dass er den ganzen stolzen Besitz seines Vaters erben sollte und wollte seine Brüder schon davonjagen, als der Vater noch etwas hinzufügte: “Du bekommst meinen Besitz nicht einfach so! Durch euren Streit und eure Uneinsichtigkeit habt ihr euch als nicht würdig erwiesen! Deshalb musst du, mein ältester Sohn, erst eine Prüfung bestehen, bevor ich dich in mein Testament eintrage.”
Der Erstgeborene wollte wissen, was das für eine Prüfung sei.
Der Vater antwortete: “Es geht um ein Erlebnis in meiner Jugend. Irgendwann, als ich nach einem großen Fest allein nach Hause ging, traf ich auf ein seltsames Wesen: Das Yelloschaf.”
Die Söhne hatten noch nie vom Yelloschaf gehört, also zeichnete der Vater ihnen eine Skizze.
“Ich sah es nur in dieser einen Nacht”, erzählt der Vater weiter, “danach nie wieder. Ich habe viel Zeit meines Lebens darauf verwendet, das Yelloschaf zu finden, doch trotz meiner vielen Jahrzehnte gelang es mir nicht. Jetzt, mein Erstgeborener, sollst du es für mich finden.”
Der älteste Sohn wunderte sich einigermaßen, er wusste nicht, wo er das Yelloschaf suchen sollte. Er fragte seinen Vater danach, doch der antwortete nur: “Suche es überall, im ganzen Land, aber komme mir nicht ohne das Yelloschaf zurück!”
Der Erstgeborene packte also seine Siebensachen und zog hinaus. Zuerst befragte er die Menschen in der näheren Umgebung, doch niemand hatte je vom Yelloschaf gehört. Er ging hinaus ins Land, fuhr mit dem Zug in alle großen Städte der Nation und besuchte von dort aus die ländlichen Gegenden, wo sich üblicherweise Schafe aufhielten. Doch so viele Menschen er auch fragte, so oft er sich in Kneipen, in Rathäusern und anderen öffentlichen Orten lächerlich machte, niemand konnte ihm etwas über das Yelloschaf sagen.


Nach einem Jahr dann, der Sohn hatte fast sein ganzes Geld für die Suche ausgegeben, sagte er zu sich, dass es kein Yelloschaf gäbe und sein Vater ihn bestimmt nur durchs Land geschickt habe, um ihm eins auszuwischen.
So kehrte er nach Hause zurück und berichtete seinem Vater von seiner erfolglosen Suche. Der Vater wurde sehr wütend und in seinem Zorn erschoss er seinen ältesten Sohn.
Die beiden übrigen Söhne waren zunächst entsetzt darüber, aber gemein, wie sie waren, sahen sie ihre Chance, an das Vermögen des Vaters zu kommen.
Und wie erwartet gab der Vater nun seinem zweitältesten Sohn die Aufgabe, das Yelloschaf zu finden. Der Sohn nahm die Aufgabe an und versprach, nicht zurückzukehren, ohne seinem Vater das Yelloschaf mitzubringen. Er nahm sein ganzes eigenes Vermögen und zog los.


Er wollte in jeder Hinsicht schlauer sein als sein verschiedener Bruder und so zog er nicht durch die Lande und befragte die Leute, sondern ließ sich vom steyvel.com-Grafikbüro eine Art Phantombild anfertigen, mit dem er dann Steckbriefe anfertigte. Diese Steckbriefe verteilte er im ganzen Land, als ob es Werbeplakate wären. Zur Sicherheit ging er auch ins benachbarte Ausland und verteilte die Steckbriefe auch dort. Eine hohe Belohnung wurde jedem versprochen, der Informationen über das Yelloschaf hatte.
Doch vier Jahre lang kam keine einzige ernsthafte Rückmeldung, und das Vermögen des Sohnes ging auch zur Neige. Er kam zur Überzeugung, dass es das Yelloschaf nicht gab oder zumindest nicht mehr und war sich sicher, dass es keinen Grund geben konnte, dass sein Vater ihn auch erschießen würde.
So kehrte der zweitälteste Sohn voller Selbstsicherheit nach Hause zurück und sagte seinem Vater, dass dieser sich geirrt haben musste und dass es kein Yelloschaf gab. Er berichtete von den Steckbriefen, von seinen großen Bemühungen und forderte von seinem Vater eine andere, lösbare Aufgabe. Doch der Vater wurde wieder zornig, holte seinen alten Vorderlader aus dem Schrank und erschoss auch diesen Sohn.





Nun wollte der Vater seinem letzten verbleibenden Sohn die gleiche Aufgabe wie seinen beiden Brüdern geben. Auf Knien flehte er: “Bring mir das Yelloschaf, bitte, mein Sohn, sonst kann ich nicht in Frieden sterben!”
Der Sohn aber hatte natürlich Angst um sein Leben, aber andererseits wollte er an das Vermögen seines Vaters. Er sagte zu sich, dass er viel klüger, gerissener und reicher sei als die anderen beiden Söhne, und so malte er sich gute Chancen aus. Seine beiden Brüder waren seiner Meinung nach sowieso Versager gewesen.
So machte auch er sich auf, um das Yelloschaf zu finden. Aber er beließ es nicht bei Befragungen und Steckbriefen im eigenen Land. Er brachte auf der ganzen Welt Werbespots ins Fernsehen, die alle eine große Belohnung für das Aufgreifen des Yelloschafs versprachen. Er bestach Mitarbeiter des Geheimdienstes, schürte mit einer speziellen Internet-Seite weltweit eine wahre Yelloschaf-Hysterie - und wurde von Hinweisen nur so überschüttet. Aber alle entpuppten sich als schlechte Witze oder als Betrügereien. Gauner sprühten Schafe mit gelber Farbe an und behaupteten, sie hätten das Yelloschaf gefunden. Manche Labors versuchten es mit genetischer Veränderung von Schafen, andere versuchten, Schafe und Butterblumen kreuzen, kamen aber nur zu einer Art Gänseblümchen, das “Mäh!” blöken konnte. Und eine Sekte verwirrter Verschwörungstheoretiker erzählte irgendwelchen Unsinn von außerirdischen Invasoren vom Planeten Yellyoll.



Nach einem knappen Jahrzehnt der Suche traf der einigermaßen verzweifelte Sohn auf einen alten Mann, noch älter als sein eigener Vater. Dieser Greis hatte erstmals eine ernsthafte Information über das Yelloschaf.
“Mein Junge”, sagte er, “vergiss das Yelloschaf. Auch ich habe es in meiner Jugend gesehen und versuchte mein ganzes Leben lang, es zu finden. Du musst wissen, ich war einmal Milliardär. Doch ich investierte mein ganzes Vermögen, um das Yelloschaf zu finden, aber es hat nicht sollen sein. Nun bin ich alt und arm und habe mich damit abgefunden. Das Yelloschaf muss tot sein. Es existiert nicht mehr. Gehe nach Hause zu deinem Vater und erzähle ihm von mir. Er wird dir vergeben.”
Verzweifelt und müde von der langen Suche folgte der Sohn dem Rat des Greises und kehrte nach Hause zurück. Er beichtete seinem Vater alles. Der Vater saß mittlerweile im Rollstuhl, hatte keine Lebensfreude mehr und hatte nur noch auf das Yelloschaf gehofft. Da auch sein letzter Sohn ihm diesen Wunsch nicht erfüllen konnte, wurde er wieder zornig, holte seinen Vorderlader und erschoss auch seinen letzten Sohn, der sich schon auf der Flucht befand und weglaufen wollte.
Von der Anstrengung aber erlitt der Vater einen Herzinfarkt und starb noch an Ort und Stelle. Da er keine Nachfahren mehr hatte und er es auch vergessen hatte, ein anderweitiges Testament zu verfassen, ging sein ganzer Besitz an den Staat. Dieser verkaufte das Land an einen Chemiekonzern, der das schöne Anwesen abriss und stattdessen eine Staniolfabrik errichtete. Und das Yelloschaf ward niemals gefunden.
 
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Das Ende vom Lied

Hallo! Die Geschichte ist von meiner Seite http://steyvel.com/wichtiges/geschichtlein/yelloschaf entnommen und die unbedingt wichtige Bonus-Geschichte fehlt noch:

Die Geschichte um das Yelloschaf war euch zu traurig? Gut, dann hier noch eine Bonusgeschichte:

Ein Penner wollte mal den neuen Ultra-Hochgeschwindigkeitszug der Bahn ausprobieren. Da er aber kein Geld für eine Fahrkarte hatte, schlich er sich heimlich in den Zug. Er setzte sich in ein leeres Abteil und zog die Tür zu. Der Zug fuhr bald los, sehr schnell, und zum Glück kam kein Kontolleur.
Als sich am nächsten Bahnhof die Tür des Abteils öffnete, wurde der Penner sehr nervös. Doch statt eines Schaffners kam nur ein normaler Fahrgast herein und setzte sich. Der Mann wirkte sehr freudig und kaum hatte sich der Zug wieder in Bewegung gesetzt, begann er zu erzählen: “Also, ich komme gerade aus der Klinik. Sie müssen wissen, ich war die ganze Zeit blind, seit einem Unfall in meinem zehnten Lebensjahr. Mein Sehnerv wurde durchtrennt. Und jetzt, das glauben Sie nicht, haben die Ärzte es tatsächlich geschafft, ihn wieder zusammenzusetzen! Ich kann wieder richtig sehen und brauche nicht mal eine Brille oder so. Ich muss nur einige Wochen noch diese Vitaminpillen nehmen.”Zug




Der Mann hielt ein kleines Döschen mit der Aufschrift Vita-Präpmin hoch. Der Penner bekundete seine Anerkennung für die Leistung der Ärzte und freute sich mit dem anderen Mann. Nach einer Weile des Plauderns schlief der Mann ein. Der Penner hingegen sah die ganze Zeit aus dem Fenster. Langsam wurde die Landschaft hügeliger und der Zug fuhr durch viele Tunnels. Der andere Mann hielt weiterhin ungestört sein Nickerchen.

Plötzlich wurde es dunkel. Der Zugchef machte eine Durchsage, dass ein Fehler in der elektrischen Anlage vorliege und das Licht für einige Minuten abgeschaltet werden musste, um den Schaden zu beheben. Der andere Mann schlief immer noch.
Der Zug fuhr wieder durch einen Tunnel, kurz vorher gab es ein kurzes Ruckeln, ein paar Kinder mussten wohl Münzen zum Plattfahren auf die Gleise gelegt haben. Der Penner hörte Geräusche, die andeuteten, dass der Mann aufwachte.
Plötzlich schrie der Mann laut los: ”Hilfe! Zeter und Mordio! Ich bin wieder blind!”
Bevor der Penner auf den Sachverhalt mit dem Licht hinweisen konnte, stürmte der Mann los, irgendwie aus dem Abteil hinaus, und schrie herum. Unvermittelt gab es einen Ruck, der Verwirrte musste wohl die Notbremse betätigt haben. Kurz nachdem der Zug stillstand, ging das Licht wieder an und der Zugchef empfahl den Fahrgästen, sich ruhig zu verhalten und sitzen zu bleiben.

Der Penner bekam jedoch Angst, dass seine Schwarzfahrerei nun auffliegen würde und suchte die nächste Außentür. Mit dem Nothahn öffnete er sie und sprang hinaus. Das Ende des Tunnels war nicht mehr weit. Er marschierte ins Freie und fand sich auf einer großen Wiese mit einigen Büschen wieder.

Da fiel dem Penner ein, dass er eigentlich schon seit Fahrtbeginn auf’s Klo musste, aber sich im Zug nicht getraut hatte, die Toilette aufzusuchen. Aber jetzt suchte er sich schnell ein Gebüsch und pinkelte hinein. Danach machte er seine Hose zu und ging seiner Wege.
Und ohne, dass der Penner oder sonstjemand etwas davon bemerkte, kroch wenige Augenblicke später das Yelloschaf aus dem Gebüsch.
 
golle hat sich nen fakeaccount zugelegt um uns weiterhin mit irgendwelchen stories zu belästigen ohne dabei unangenehm aufzufallen.. aber ned mit mir.. NED MIT MIR!!!
 
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