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Jeder 100. US-Amerikaner sitzt im Knast
Erstmals in der Geschichte der USA befindet sich ein Prozent der erwachsenen Bevölkerung im Gefängnis, darunter vor allem schwarze Amerikaner und Männer. Die hohen Unterbringungskosten machen den US-Bundesstaaten zu schaffen.
Zu Beginn des Jahres saßen rund 2,3 Millionen Menschen in den USA in Haft, berichtete das unabhängige Wissenschaftsinstitut PEW in Washington. Im vergangenen Jahr stieg demnach die Gesamtzahl aller US-Gefangenen um rund 25.000. Dem Bericht zufolge haben die USA weltweit den höchsten Anteil von Gefangenen an der Gesamtbevölkerung.
Jeder neunte schwarze Amerikaner im Alter zwischen 20 und 34 Jahren sitze inzwischen ein. Bei weißen US-Bürgern dieser Altersgruppe befinde sich nur einer von 30 in Haft. Derzeit seien 13 mal so viele Männer im Gefängnis wie Frauen. Deren Zahl steige aber stetig.
Die Kosten für die 50 US-Bundesstaaten zum Unterhalt der Haft- und Justizvollzugsanstalten belaufen sich auf 49 Mrd. $ jährlich, heißt es in der Studie. Vor 20 Jahren hätten die Kosten 11 Mrd. $ betragen. Damit seien die Haftkosten sechsmal so stark gestiegen wie die Ausgaben für Bildung.
Jeder zweite Gefangene wird wieder straffällig
Die Rückfallquote von entlassenen Strafgefangenen ist der Studie zufolge in den vergangenen Jahrzehnten etwa gleichgeblieben. Rund jeder zweite Gefangene werde binnen drei Jahren nach seiner Entlassung wieder straffällig. Die ständig wachsende Zahl von Gefängnisinsassen belaste die ohnehin finanziell gebeutelten US-Bundesstaaten und beschränke ihre Möglichkeiten im Kampf gegen die Kriminalität.
"Trotz des vielen Geldes für den Strafvollzug gibt es keine überzeugenden Ergebnisse für die öffentliche Sicherheit", sagte PEW-Direktor Adam Gelb. Deshalb überlegten mehr Staaten, alternative - und vor allem billigere - Strafmaßnahmen gegen Personen zu verhängen, die keine schweren Straftaten verübt haben. Viele Gefängnisinsassen seien heute wegen relativ harmloser Straftaten oder wegen der Verstöße gegen ihre Bewährungsauflagen wieder im Gefängnis.
Quelle: Financial Times Deutschland
Erstmals in der Geschichte der USA befindet sich ein Prozent der erwachsenen Bevölkerung im Gefängnis, darunter vor allem schwarze Amerikaner und Männer. Die hohen Unterbringungskosten machen den US-Bundesstaaten zu schaffen.
Zu Beginn des Jahres saßen rund 2,3 Millionen Menschen in den USA in Haft, berichtete das unabhängige Wissenschaftsinstitut PEW in Washington. Im vergangenen Jahr stieg demnach die Gesamtzahl aller US-Gefangenen um rund 25.000. Dem Bericht zufolge haben die USA weltweit den höchsten Anteil von Gefangenen an der Gesamtbevölkerung.
Jeder neunte schwarze Amerikaner im Alter zwischen 20 und 34 Jahren sitze inzwischen ein. Bei weißen US-Bürgern dieser Altersgruppe befinde sich nur einer von 30 in Haft. Derzeit seien 13 mal so viele Männer im Gefängnis wie Frauen. Deren Zahl steige aber stetig.
Die Kosten für die 50 US-Bundesstaaten zum Unterhalt der Haft- und Justizvollzugsanstalten belaufen sich auf 49 Mrd. $ jährlich, heißt es in der Studie. Vor 20 Jahren hätten die Kosten 11 Mrd. $ betragen. Damit seien die Haftkosten sechsmal so stark gestiegen wie die Ausgaben für Bildung.
Jeder zweite Gefangene wird wieder straffällig
Die Rückfallquote von entlassenen Strafgefangenen ist der Studie zufolge in den vergangenen Jahrzehnten etwa gleichgeblieben. Rund jeder zweite Gefangene werde binnen drei Jahren nach seiner Entlassung wieder straffällig. Die ständig wachsende Zahl von Gefängnisinsassen belaste die ohnehin finanziell gebeutelten US-Bundesstaaten und beschränke ihre Möglichkeiten im Kampf gegen die Kriminalität.
"Trotz des vielen Geldes für den Strafvollzug gibt es keine überzeugenden Ergebnisse für die öffentliche Sicherheit", sagte PEW-Direktor Adam Gelb. Deshalb überlegten mehr Staaten, alternative - und vor allem billigere - Strafmaßnahmen gegen Personen zu verhängen, die keine schweren Straftaten verübt haben. Viele Gefängnisinsassen seien heute wegen relativ harmloser Straftaten oder wegen der Verstöße gegen ihre Bewährungsauflagen wieder im Gefängnis.
Quelle: Financial Times Deutschland